Restaurant-Tipps
Tipp des Monats März 2023
Vietnamesisches Restaurant MamMam
Nicht weit vom Botanischen Garten entfernt liegt in einer Parallelstraße zur Poppelsdorfer Allee das vietnamesische Restaurant MamMam. Bis auf einen kleinen Hausaltar findet man nicht die für die meisten asiatischen Restaurants typischen Wand-Dekorationen. An den Wänden hängen stattdessen Drucke, die mehr sehr gefallen. Der eine Teil des Innenraums (siehe Photo) ist zudem angenehm hell. Mittags gibt es eine Mittagskarte mit verschiedenen Gerichten, die sich alle total lecker anhören. Leider existiert kein Photo von meinem Essen: Der Duft war einfach so verlockend, dass ich das Photographieren total vergessen habe. Fazit: M2 mit einer leichten Schärfe ist auf jeden Fall zu empfehlen!
Besondere Ausstattung: Vor dem Restaurant ist genügend Platz, um z. B. ein E-Mobil zu parken. Der Eingang zum Innenbereich ist ebenerdig. Die ziemlich engen Toiletten sind ebenfalls ohne Stufen erreichbar. Eine rollstuhlgerechte Toilette ist nicht vorhanden.
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Die Bushaltestelle Beringstraße ist ca. 10 min Fußweg (mein gemütliches Tempo mit Gehstock) entfernt. Dort halten folgende Buslinien: 601, 602 und 603. Wer einen längeren Spaziergang nicht scheut, kann am Bonner Hauptbahnhof aussteigen und die Poppelsdorfer Allee mit Blick auf das Poppelsdorfer Schloss entlangschlendern.
Parkmöglichkeiten: Ein Parkplatz für behinderte Menschen befindet sich auf der Königstraße 36. Ansonsten kann man auch sein Glück in der Nähe des Restaurants versuchen.
Tipp des Monats Februar 2023
Restaurant Saray Bonn
Direkt schräg gegenüber der Stiftsgarage befindet sich das Restaurant Saray, das auf den ersten Blick wie ein Schnellimbiss wirkt. Spätestens aber beim Gang zur Toilette, die sich im hinteren Bereich befindet, wird klar, warum es sich um ein Restaurant handelt. Das Restaurant hat einen U-förmigen Grundriss und verfügt nicht nur über viele Sitzplätze an geräumigen Tischen, sondern auch über viel Platz zwischen den Tischen. Kai Strößer (Leiter der Jungaphasiker-Gruppe Bonn), mit dem ich vor kurzem dort das Essen getestet hatte, konnte bequem mit seinem E-Mobil zu unserem Tisch fahren. Wie man sieht, hat uns das Essen sehr gut geschmeckt!!! Eine nette Geste war auch eine kostenlose Vorspeise: Zu drei verschiedenen Dips wurde leckeres Fladenbrot gereicht.
Besondere Ausstattung: Der Eingang zum Innenbereich ist ebenerdig. Die Toiletten sind ebenfalls ohne Stufen erreichbar. Eine rollstuhlgerechte Toilette ist nicht vorhanden. Leider ist der zweite Eingang mit sich automatisch öffnender Tür (Photo unten rechts) geschlossen, so dass man einen kleinen Spaziergang durch das Restaurant machen muss, wenn man am Fenster sitzen möchte.
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: In der Nähe befindet sich die Straßenbahn- und Bushaltestelle Bertha-von-Suttner-Platz.
Parkmöglichkeiten: Wie bereits erwähnt liegt das Restaurant direkt schräg gegenüber der Stiftsgarage. Ein Aufzug ist zu allen Parkdecks vorhanden. Im Parterre sowie in der 1. Etage gibt es laut Internetseite des Betreibers auch Parkplätze für behinderte Menschen. Ansonsten befindet sich ein Parkplatz für behinderte Menschen auf der Kölnstraße 61 (Quelle: Broschüre "Bonn barrierefrei" von 2019).
Tipp des Monats Januar 2023
Restaurant Olive
Wer griechisches Essen einmal etwas anders erleben will, ist in der OLIVE genau richtig. Gyros und Ähnliches sucht man auf der Speisekarte vergebens. Dafür gibt viele andere leckere Gerichte. Da das Restaurant nicht sehr groß ist, empfiehlt sich eine Reservierung. Wenn alle Plätze belegt sind, ist es in dem kleinen Gastraum allerdings sehr laut. Eine Unterhaltung mit meinem Mann war am 31. Dezember für mich als Sprechbehinderte kaum möglich. Deshalb mein Tipp: Besser an einem Nicht-Feiertag den Besuch planen oder im Sommer dort essen gehen.
Besondere Ausstattung: Das Restaurant verfügt neben dem kleinen Innenbereich glücklicherweise über einen großen Außenbereich in direkter Nachbarschaft zur Remigiuskirche. Der Eingang zum Innenbereich ist ebenerdig. Die Toiletten liegen allerdings im Untergeschoss und sind nur über eine Treppe erreichbar, die aber gerade verläuft. Die Größe der Toiletten passt zu dem kleinen Gastraum...
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: In der Nähe befindet sich die Bushaltestelle Brüdergasse/Bertha-von-Suttner-Platz. Der Weg zur Straßenbahnhaltestelle Bertha-von-Suttner-Platz ist etwas weiter.
Parkmöglichkeiten: Als Tiefgarage empfehle ich die Marktgarage, die sich direkt unter dem Marktplatz befindet. Ein Aufzug ist zu allen Parkdecks vorhanden. Mit einem Aufzug gelangt man direkt zum Marktplatz und erreicht bald das Restaurant. In der Kapuzinerstraße gibt es 2 Parkplätze für behinderte Menschen.
Tipp des Monats Dezember 2022
Miebachs Bistro & Restaurant
Zentraler geht`s nicht! Direkt am Bonner Marktplatz mit dem alten Rathaus befindet sich das Miebachs Restaurant & Bistro. Eigentlich kann man von 10 Uhr an einen ganzen Tag im "Miebachs" verbringen: Frühstück, Mittagsgerichte, Kaffee bzw. Tee und Kuchen, Abendgerichte werden in gleichbleibend guter Qualität von sehr freundlichem Personal aufgetischt. Bis März 2020 war ich regelmäßig Gast und habe mich dort mit einigen Mitgliedern der Aphasie-Selbsthilfegruppe Bonn getroffen. Noch ein Tipp: Zu Zeiten des Bonner Weihnachtsmarktes ist eine Tischreservierung sehr zu empfehlen.
Besondere Ausstattung: Das Restaurant verfügt neben einem geräumigen Innen- auch über einen großen Außenbereich. Um in den Innenbereich zu gelangen, ist nur eine sehr niedrige Stufe zu überwinden (siehe Photo).Die Toiletten sind zwar ebenerdig erreichbar aber nicht rollstuhlgerecht.
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: In unmittelbarer Nähe halten verschiedene Buslinien direkt am Marktplatz.
Parkmöglichkeiten: Direkt unter dem Marktplatz befindet sich eine Marktgarage. Ein Aufzug ist zu allen Parkdecks vorhanden. Mit einem Aufzug gelangt man direkt zum Marktplatz und erreicht nach wenigen Schritten das "Miebachs". In der Stockenstraße 6 und 8 gibt es 2 Parkplätze für behinderte Menschen.
Tipp des Monats November 2022
Waldau Gasthaus
Die Photos lassen schon erahnen, wo sich das Waldau Gasthaus befindet. Mitten im Waldgebiet Waldau, das südlich vom Venusberg und in der Nähe des Universitätsklinikums Bonn liegt, kann man dort mittwochs bis samstags entweder nachmittags zum Kaffeetrinken einkehren oder sich ab 12 Uhr durchgehend bis 23 Uhr die verschiedensten Gerichte servieren lassen. Am Sonntag öffnet das Gasthaus bereits um 10:30 Uhr zum Sonntags-Brunch (bis 14:30 Uhr). Eine vorherige Tischreservierung ist ratsam, weil sich das reichhaltige und sehr leckere Brunch-Angebot anscheinend in Bonn herumgesprochen hat. Vor kurzem habe ich mit meinem Mann einen "Selbstversuch" unternommen: Dem ursprünglich getroffenen Vorsatz, nicht Alles probieren zu wollen, bin ich dann doch sehr schnell untreu geworden. Ein anschließender Spaziergang durch den wunderschönen Herbstwald zum Wildgehege und dem Gehege der Wildschweine war dann ein "Muss".
Besondere Ausstattung: Das Restaurant verfügt neben einem geräumigen Innen- auch über einen großen Außenbereich. Eine rollstuhlgerechte Toilette befindet sich direkt hinter dem ebenerdigen Eingang, die anderen Toiletten befinden sich im Keller und sind über eine gerade Treppe erreichbar.
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Vom Hauptbahnhof Bonn gelangt man mit der Buslinie 602 zur "Waldau". Von der Bushaltestelle sind es nur wenige Schritte bis zum Eingang des Restaurants.
Parkmöglichkeiten: Wenn man nicht gerade am Wochenende einen Ausflug zur "Waldau" macht, sind ausreichend Parkplätze nahe am Restaurant oder auf dem Weg dorthin vorhanden. Direkt vor dem Restauranteingang gibt es 2 Parkplätze für behinderte Menschen.
Tipp des Monats Oktober 2022
Restaurant Royal India
Kürzlich habe ich mit Kai Strößer/Leiter der Jungaphasiker-Gruppe Bonn das indische Restaurant "Royal India" im Bonner Zentrum entdeckt. Bei der reichhaltigen Speisekarte, die auch für Vegetarier und Veganer Einiges bietet, hatten wir die Qual der Wahl. Mango-Lassi bzw. Minze-Lassi schmeckten richtig lecker und das Essen war vorzüglich. Die Bedienung war sehr zuverkommend und gab uns den Tipp, das nächste Mal weiter hinten im Gastraum Platz zu nehmen und dann die Suppe sowie die vier Gerichte vom Mittags-Buffett zu probieren. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist dabei natürlich optimal! Am Sonntag gibt es den ganzen Tag ein erweitertes Buffett, so dass man auch einmal Indisch brunchen gehenn könnte.
Besondere Ausstattung: Das Restaurant verfügt über einen sehr geräumigen Innenbereich. Der vordere Innenbereich wirkt bei ganz geöffneten Türen fast wie ein Außenbereich (siehe Photo 3). Der Innengastraum und die Toiletten sind ebenerdig zu erreichen. Eine rollstuhlgerechte Toilette ist nicht vorhanden.
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Die beiden Straßenbahn-Haltestellen Bertha-von-Suttner-Platz und Stadthaus liegen etwa gleichweit von dem Restaurant entfernt und sind behindertengerecht.
Parkmöglichkeiten: An der Oxfordstraße 19 (direkt um die Ecke von der Kesselgasse) gibt es 2 Parkplätze für behinderte Menschen.
Die nächstgelegenen Tiefgaragen sind am Stadthaus oder Stiftstraße.
Tipp des Monats September 2022
Delikart-Restaurant
Eine gute Möglichkeit, Kunst- und Essensgenuss miteinander zu verbinden, bietet sich iin der Nähe des Bonner Hauptbahnhofes. Dort befindet sich das LVR-Landesmuseum Bonn und das Restaurant Delikart. Wie der Name bereits verrät, erfüllen sowohl Speise- als auch Weinkarte so manche kulinarischen Träume. Klar, dass Qualität und schönes Ambiente ihren Preis haben. Aber wenn man am 1. Freitag des Monats den kostenlosen Eintritt in das LVR-Museum nutzt, kann man die gesparten Euro anschließend gut investieren. Anschließend könnte sich zudem noch ein Kino-Besuch im Keller des Museums anschließen (Vorstellungen dort dienstags und freitags ab 19:30 Uhr).
Besondere Ausstattung: Das Restaurant verfügt neben einem geräumigen Innen- auch über einen großen Außenbereich. Der Innengastraum und die Toiletten sowie eine rollstuhlgerechte Toilette sind ebenerdig entweder über das Museum oder den Außenbereich zu erreichen. Mehrere Toiletten für behinderte Menschen sind im Museum vorhanden. Mit dem Aufzug sind alle Etagen des Museums gut erreichbar.
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Vom Bonner Zentrum bzw. vom Hauptbahnhof kommend geht man durch die Unterführung des Bonner Hauptbahnhofes quasi auf die Rückseite des Hbf und benutzt den Aufzug Quantiusstraße. Von dort sind es etwa 500 m bis zum Restaurant Delikart.
Parkmöglichkeiten: Direkt vor der Haustür in der Colmantstraße gibt es 3 Parkplätze für behinderte Menschen. Das Museum verfügt auch über eine Tiefgarage. Da diese keinen Aufzug besitzt, lässt man sich am besten auf dem Museumsvorplatz absetzen.
Tipp des Monats August 2022
Godesburger
Wer schon einmal bei einem Treffen der Jungaphasiker-Gruppe Bonn war, hat entweder schon selbst im Burger-Restaurant "Godesburger" gegessen oder zumindest davon gehört. Hervorzuheben sind nicht nur die sehr leckeren Speisen und Getränke, deren Zutaten von regionalen Lieferanten bezogen werden. Das Besondere ist auch gelebte Inklusion: Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten dort Seite an Seite. Das Restaurant ist Teil der Initiative Bonn-Rhein-Sieg-Fairbindet und setzt sich daher für inklusive Jobs in der Region ein.
Besondere Ausstattung: Das Restaurant verfügt über einen großen Außenbereich direkt auf dem Moltkeplatz. Der Innengastraum ist über eine Stufe oder über eine Rollstuhlrampe zu erreichen. Eine Toilette für behinderte Menschen ist auch vorhanden.
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: von Bonn HBF (U) (Gleis 2) mit der Linie 16 Richtung Bad Godesberg Stadthalle, Haltestelle „Bad Godesberg Bahnhof/Rheinallee“ (Im U-Bahn-Bereich befinden sich Aufzüge, in die gut ein Rollstuhl, aber nur sehr knapp ein e-Mobil passt...); Alternative: von Bonn Hbf (ZOB) (Bussteig C3) mit den Buslinien 610 (Richtung Mehlem) und 611 (Richtung Heiderhof) bis Haltestelle „Bad Godesberg Bahnhof/Rheinallee“
Parkmöglichkeiten: KINOPOLIS-Parkhaus gegenüber; 1 Parkplatz für behinderte Menschen Moltkestraße 42 (vor INTERSPORT)
Das Pauke-LIFE Kultur-Bistro hat in verschiedenen Bereiches Einiges zu bieten. Kulinarisch werden neben den verschiedenen Gerichten der Mittagskarte täglich zwei zusätzliche Gerichte mittags angeboten. Die Getränkekarte ist sehr vielfältig und alkoholfreien Cocktails sind sehr lecker! Die Sonntags-Frühstück-Buffets finden auch wieder statt. Kulturell wartet das Bistro mit "Wednesday Night Live" (offene Kleinkunstbühne) und der PAUKE Disco auf.
Am meisten beeindruckt hat mich das soziale Engagement. Das Bistro gehört nämlich zur PAUKE Bonn-Rhein-Sieg gGmbH (Partner in der Unternehmensgruppe der Stiftung Gemeindepsychiatrie Bonn-Rhein-Sieg), die ein wichtiger Baustein der Bonner Suchthilfe darstellt. Berufliche und soziale Integration von ehemals Abhängigen und/oder Langzeitarbeitslosen sind die Hauptziele. Das Bistro ist Übungsbetrieb für Arbeitserprobungsmaßnahmen und ein zertifizierter Träger von Bildungsangeboten der PAUKE Bonn-Rhein-Sieg gGmbH und des Jobcenters.
Einigen Mitgliedern der Jungaphasiker-Gruppe Bonn ist die PAUKE noch sehr bekannt: Die ersten Treffen fanden dort abends ab 18 Uhr in gemütlicher Atmosphäre statt. Nachdem sich aber Anfang 2020 die Öffnungszeiten geändert hatten, waren dortige Treffen leider nicht mehr möglich. Folgende Öffnungszeiten sind momentan aktuell (Quelle: Internetseite Pauke-LIFE):
Montag: 09:00 bis 15:30 Uhr
Dienstag: 09:00 bis 18:00 Uhr
Mittwoch: 09:00 bis 18:00 Uhr
Donnerstag: 09:00 bis 18:00 Uhr
Freitag: 09:00 bis 18:00 Uhr
Samstag: Bistro auf Anfrage
Sonntag: 10:00 bis 14:00 Uhr
Besondere Ausstattung: Das Bistro hat einen ebenerdigen Eingang und verfügt auch über eine Toilette für behinderte Menschen.
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: von Bonn HBF (Haltestelle D2) mit den Bussen der Linien 608, 609, 610, 611, Haltestelle „Mozartstraße“
Parkmöglichkeiten: PAUKE-Parkplatz (P1) in der Kurve der Endenicher Straße am Übergang in die Herwarthstraße; 1 Parkplatz für behinderte Menschen in der Mozartstraße 19
Wer knusprige Pizza mit dünnem Teig, leckerem Belag und einer Größe zum Sattwerden liebt, ist in der Pizzeria Tuscolo genau richtig. Als Geheimtipp gilt diese Lokalität schon lange nicht mehr, was im Innenraum einen oft hohen Lärmpegel zur Folge hat. Im Sommer sitzt man entweder direkt vor dem Haupteingang oder auf der Terrasse in der 1. Etage mit schönen Blick auf das Bonner Münster.
Besondere Ausstattung: Am Haupteingang befindet sich eine Stufe, seitlich gibt es aber auch einen Eingang mit Rampe für Rollstuhlfahrer. Allerdings ist dieser Eingang meistens verschlossen und nicht jeder von den Servicekräften weiß, wie man die Tür öffnen kann...
Die obere Etage mit der Terrasse ist über einen Seiteneingang mit dem Aufzug zu erreichen.
Die Pizzeria verfügt über eine Toilette für behinderte Menschen, die sich in der Nähe des Haupteingangs befindet. Am anderen Ende des Restaurant liegen die anderen Toiletten, die ebenfalls ohne Stufen zu erreichen sind.
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: vom Bonner Hauptbahnhof weniger als 100m entfernt (quasi direkt neben dem Münster)
Parkmöglichkeiten: 2 Parkplätze für behinderte Menschen in der Wesselstraße 14, 3 Parkplätze für behinderte Menschen Am Neutor
Ratgeber
Sowohl der Bundesverband Aphasie als auch die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe bieten zahlreiche Informationsschriften an.
So gibt es z. B. beim Bundesverband Aphasie eine Kommunikationshilfe für Menschen mit Aphasie in Form eines kleinen Ringbuches: Das PictoCom erleichtert die Kommunikation mittels Bildern. Auf demselben Prinzip beruhen die folgenden beiden Mini-Ringbücher von Langenscheidt, die bis zu 700 Zeigebilder enthalten:
Bücher des Monats Mai 2022
Zum Schluss meiner Reihe "Buch des Monats" möchte ich gleich mehrere Kochbücher vorstellen.
In den beiden Büchern "Das Einhänderkochbuch" zeigt Nick Tschirner, wie man mit einer Hand und entsprechenden Hilfsmitteln leckere Gerichte zubereiten kann.
Herausgeber Martina Tschirner/Verlag edition slow hand
ISBN 978-3-00-045859-0 (Buch 1) und ISBN 978-3-00-059451-9 (Buch 2)
Im "Kochbuch in leichter Sprache" werden Rezepte sowie das Kochen Schritt für Schritt mit wenig Text und vielen Photos erläutert.
Springer-Verlag Berlin ISBN 978-3-662-55653-5
Buch des Monats April 2022
Hamster im hinteren Stromgebiet
Joachim Meyerhoff
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch 10.09.2020 (1. Auflage)
ISBN 978-3-462-00264-5 (Taschenbuch)
ISBN 978-3-462-00024-5 (gebundene Ausgabe)
EAN 9783462301304 (e-book)
Ein jegliches hat seine Zeit... so auch das Lesen bestimmter Bücher. In den ersten Monaten nach meinem Schlaganfall hätte ich das Buch nach kurzem Anlesen bestimmt wieder zur Seite gelegt, weil mich zu der Zeit eher die Fakten als die romanhafte Verarbeitung des Erlebten interessiert hatten. Auch hätten mich die vielen Rückblicke in die Vergangenheit sicher irritiert. Jetzt -fast 6 Jahre nach meinem Schlaganfall- war dieses Buch jedoch eine überaus spannende Lektüre in vielfacher Hinsicht.
Joachim Meyerhoff, Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller, beschreibt den Beweggrund für dieses Buch wie folgt: "Doch unter keinen Umständen wollte ich zulassen, dass der Schlaganfall mich sprachlos machte. Einen Teil meines Gleichgewichtssinns konnte er meinethalben haben, aber meine Gedanken und meine Sprache nicht. So wie man metastasierende Zellen mit Strahlen beschießt, so würde ich meinen Verschluss mit Worten beschießen, bis er sich von der Banalität einer Diagnose zu einer Geschichte, und zwar meiner Geschichte, wandeln würde.“ (Seite 266 im e-book)
Joachim Meyerhoff versteht es aus meiner Sicht sehr gekonnt, seine Gefühle während des Schlaganfalls und in den ersten Tagen danach in Worte zu fassen: "Ich sah auf und innerhalb der nächsten Sekunden zerfiel der Raum um mich herum.“ (Seite 8 im e-book) "Mein linkes Bein fing sanft zu kribbeln an, auf dem Schienbein eine Ameisenstraße, dann stärker und verlor seine für mich eindeutige Position im Raum. Mit einer prickelnden Entladung wich schlagartig alle Kraft aus dem linken Arm.“ (Seite 8 im e-book) "Die Empfindung in Ober- und Unterlippe wurde vertikal geradezu chirurgisch durchtrennt.“ (Seite 8 im e-book)
Seiner Angst, erneut einen Schlaganfall zu bekommen, wenn er nachts die Augen schließt, begegnet er mit gedanklichen Ausflügen in die Vergangenheit: "Genau darum würde es gehen. Mich durch Geschichten aufzuheitern, abzulenken, herauszulenken aus den Gedankenschleifen des allzeit auf sich selbst blickenden Betroffenen.“ (Seite 104 im e-book) „Ich setzte mich auf die Bettkante und war ein wenig stolz, die dritte Nacht in Folge Berge von Dunkelheit weggesponnen zu haben. War mir doch egal, ob das Stroh oder Gold war, Hauptsache, der Schlaf hatte einem weiteren Schlaganfall nicht die Zugbrücke heruntergelassen.“ (Seite 192 im e-book)
Auch bringt er Begebenheiten, die ihm im Krankenhaus wiederfahren sind, die ich selbst sowohl als Ärztin als auch Patientin ebenso erlebt habe, genau auf den Punkt. Sehr beliebt im Rahmen einer neurologischen Untersuchung ist in der Tat der Finger-Nase-Versuch, den Joachim Meyerhoff folgendermaßen beschreibt: "»Geht das?« Sie streckte den Arm weit aus und tippte sich dann mit einer schnellen Bewegung auf die Nasenspitze. Ich versuchte es, aber drei wilde Schlenker, die aussahen, als wäre ich ein irrer Diktator, der ausrastet und letzte Befehle erteilt, waren alles, was ich hinbekam.“ (Seite 52 im e-book) "Im Wartezimmer vor dem Untersuchungszimmer stand eine Reihe von fünf Betten. Eins vor dem anderen, wie die Waggons eines traurigen Zuges.“ (Seite 197 im e-book) "Manche Menschen haben wirklich ein Gespür für den Moment. Einen Schauspieler genau in dem Augenblick, da er wegen eines Hirnunfalles in ein MRT geschoben wird, für mnemotechnische Meisterleistungen zu loben, deutet auf enormes Fingerspitzengefühl hin.“ (Seite 200 im e-book)
Joachim Meyerhoffs Beschreibungen der Essenssituationen im großen Speisesaal der Klinik weckten ein Déjà-vu-Erlebnis nach dem anderen in mir: "Es gab neue Spielregeln. Wie teilt man ein Brötchen in zwei Hälften, wenn nur eine Hand mitmachen darf?“ (Seite 87 im e-book) "Das Essen schien von einem kulinarischen Mastermind kreiert worden zu sein und war wie gemacht, um daran zu scheitern. Gegen dieses Mittagsmenü war jede Ergotherapiestunde ein Witz.“ (Seite 248 im e-book) (Anmerkung von mir: Es gab zähen Braten mit Erbsen...)
FAZIT: Mich hat dieses Buch vom Anfang bis zum Ende fasziniert: Eine solch schwierige Theamtik so eloquent zu verarbeiten ist aus meiner Sicht eine Meisterleistung. Ich bin schon ganz versessen darauf, die ersten 4 Bücher der Serie "Alle Toten fliegen hoch" zu lesen.
Sehr interessant ist auch folgendes Radio-Interview im Deutschlandfunk Kultur vom 7. September 2020:
Buch des Monats März 2022
Text von Rose Zaddach; Umschlaggestaltung, Satz und Layout von Ricardo Ferrol
ISBN 978-3-732-24374-7 books on demand GmbH Norderstedt 2013
Auf der Suche nach Büchern, die ich an dieser Stelle weiterempfehlen möchte, bin ich auf diesen kleinen "Schatz" gestoßen. Mit wohltuend kurz gehaltenem, dafür um so berührenderem Text fasst Rose Zaddach in Worte, was Dieter Knödel ohne Sprache mit seinen Fotos zum Ausdruck bringt.
Nach seinem Schlaganfall im Alter von 50 Jahren, der unter anderem mit dem Verlust seiner Sprache auf allen Ebenen einherging, hat Dieter Knödler das Fotografieren als neues Hobby für sich entdeckt: "Ein wesentlicher Schritt zu einem Neuanfang war der Tag, an dem ich mir eine Kamera kaufte" (Seite 19). Viele Fotos, die er quasi vor seiner Haustür auf der Schwäbischen Alb gemacht hat, beweisen, dass man nicht unbedingt in die Ferne schweifen muss, um Schönes zu erleben. Ein Satz hat mich besonders beeindruckt: "Ich ging zu Fuß. Doch je langsamer ich ging, desto mehr sah ich"(Seite 20). Inzwischen unternimmt Dieter Knödler mit seiner Lebensgefährtin auch wieder jährlich eine kleine Reise ins Ausland, "die uns aus dem Alltag herausnimmt und uns einen neuen Blick auf das Leben schenkt" (Seite 21). Einziger Wermutstropfen ist aus meiner Sicht das Format des Buches: Die sehr ausdrucksstarken Fotos hätten ein größeres Format verdient!
Buch des Monats Februar 2022
Der Spalt Wie mich -23, schlank, sportlich, Nichtraucherin- der Schlag traf
Meike Mittmeyer-Riehl
ISBN 978-3-8442-1001-9 epubli GmbH Berlin 2016
Dieses Buch hatte mich wegen des Titels sofort angesprochen, da mir vor fat 6 Jahren dasselbe wie der Autorin widerfahren war und ich mich oft gefragt habe, wie so etwas passieren konnte. Eine spontane Dissektion (Aufspaltung) der Halsschlagader ist zwar eine sehr seltene Ursache für einen Schlaganfall, bei jungen Patienten unter 50 Jahren ist sie allerdings die zweithäufigste Schlaganfall-Ursache.
Mit schonungsloser Offenheit lässt Meike Mittmeyer-Riehl die Leserschaft teilhaben an ihrem Leben nach dem 17. März 2012: "Ich wollte auf ganz ehrliche Art und Weise schildern, wie es ist, wenn einem der eigene Körper in einem Alter, da eigentlich alle Türen offenstehen sollten, plötzlich all diese Türen mit voller Wucht vor der Nase zuknallt." (Vorwort, Seite 8). Dem Wissensdurst der Autorin ist es zu verdanken, dass dieses Buch zudem sehr verständlich über das Krankheitsbild "Spontane Dissektion der Halsschlagader" informiert und den Wissensstand der Wissenschaft zum Zeitpunkt des Erscheinens (April 2016) wiedergibt. Die im September 2016 von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie herausgegebenen Leitlinien zu diesem Thema werden zur Zeit überarbeitet. Die veraltete Version kann man auf der folgenden Internetseite lesen:
Buch des Monats Januar 2022
Käsekuchen mit Sauerkraut - Mein Mann, sein Schlaganfall und der ganze Irrsinn danach
Barbara Wentzel mit Miriam Collée
ISBN 978-3-492-05864-3 Piper Verlag 2017
Genau so ungewöhnlich wie der Titel ist das Buch, das Barbara Wentzel zusammen mit Miriam Collée über ihr Leben nach dem 3. April 2013 geschrieben hat. An diesem Morgen erlitt ihr Mann Henrik Wentzel im Alter von fast 56 Jahren einen Schlaganfall. Wie grundlegend sich das Leben aller Familienmitglieder durch dieses Ereignis geändert hat, macht dieser Vergleich deutlich: "Es ist, als hätte jemand unser Leben in ein großes Einmachglas gesteckt, einmal kräftig durchgeschüttelt und auf den Kopf gestellt." (S. 123)
Eindrücklich und sehr offen gewährt Barbara Wentzel der Leserschaft Einblick in das Zusammenleben mit einem Menschen, der nicht nur halbseitig gelähmt ist und eine 24-Stunden-Pflege braucht, sondern dessen Persönlichkeit sich deutlich verändert hat. "Zwar ist Henrik in vielen Dingen der Alte geblieben." ... "Seit dem Schlaganfall hat Henrik noch zwei weitere, mir bis dahin unbekannte Facetten dazugewonnen: eine chronische, durchweg negative Sichtweise, mit der er die Welt und alles um sich herum betrachtet und eine ungeahnte Aggressivität, die daraus resultiert." (S. 122)
Die mühsame Suche nach geeigneten Pflegekräften für die häusliche Versorung wird so anschaulich beschrieben, dass man meint, dabei zu sein. Manche Erlebnisse mit den Pflegekräften wären als Vorlagen für Sketche bestens geeignet, wenn der Anlass und die Folgen nicht so ernst wären.
Dieses Buch, im Oktober 2017 erschienen, war der Startschuss für ein Wohnprojekt für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen, das sich grundlegend von klassischen Pflegeeinrichtungen unterscheidet und ein echtes Zuhause bietet:
Buch des Monats Dezember 2021
ISBN 978-3-86321-414-2
Diesmal möchte ich ein Kinder(fach)buch vorstellen, das sich kindgerecht dem Thema Schlaganfall widmet. Die kurz gehaltenen und sehr gut verständlichen Texte der Geschichte sind sehr liebevoll illustriert. Auf diese Weise wird nicht nur Kindern ein komplexes Thema nähergebracht. Die Geschichte von Frida und ihrem Opa macht aber auch deutlich, dass ein Schlaganfall immer auch die Angehörigen trifft, Gefühle wie Angst und Trauer werden thematisiert. An die Geschichte schließt sich das Kapitel "Wissenswertes zum Schlaganfall" an, das ich jeder Ärztin/ jedem Arzt sehr empfehlen kann, wenn sie/er einer Person ohne medizinische Kenntnisse Ursachen und Folgen eines Schlaganfalls erklären möchte. Das Vorwort von einer Fachärztin sowie ein Text einer Psychologin und der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe geben zusätzliche Impulse.
Die Autorin Monika Owczarek hat dieses Buch im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit am Neuropsychologischen Therapie-Centrum an der Ruhr-Universität Bochum verfasst. Dieses Centrum ist auch Herausgeber einer meiner Meinung nach absolut lesenswerten Internetseite, die viele Informationen für alle Altersgruppen bietet:
Im Mabuse-Verlag sind übrigens noch andere sehr interessante Kinder(fach)bücher zu verschiedenen Themen erschienen:
Buch des Monats November 2021
ISBN 978-3-7330-5081-0
Einen Schlaganfall zu erleiden, bedeutet für jeden betroffenen Menschen und dessen mitbetroffenen Angehörigen eine Herausforderung. Geschieht dies im fortgeschrittenen Alter, kann man meist auf viele erreichte Lebensziele zurückblicken. Um wieviel schwerer muss es für Menschen sein, die in jungen Jahren einen Schlaganfall erlitten haben? Dass man dennoch wieder Mut fassen und Pläne für das weitere Leben schmieden kann, belegt dieses Buch mit den Lebensgeschichten von Teilnehmer*innen der Schlaganfall-Selbsthilfegruppe Freiburg e. V.
17 Menschen im Alter von 30 bis 57 Jahren lassen die Leserinnen und Leser an ihrem Leben vor und nach dem Schlaganfall teilhaben. Beim Lesen bestätigt sich das, was von der Herausgeberin Sabine Frigge im Vorwort steht: "Jede Geschichte beleuchtet ein individuelles Schicksal. In der Gesamtschau tauchen natürlich Gemeinsamkeiten auf, doch letztendlich ist jede Geschichte so singulär wie das Leben selbst. Kein Schlaganfall ist in seinen Auswirkungen wie der andere und jeder der Betroffenen hat seinen eigenen Weg gefunden, damit umzugehen. Eines wird jedoch deutlich: Aufgegeben hat keiner."
Buch des Monats Oktober 2021
Ingrid Tropp Erblad "Katze fängt mit S an"
erschienen im: FISCHER Taschenbuchverlag ISBN 978-3-596-18141-4
"Jeder weiß, dass "Katze" mit "K" anfängt. Aber als ich das Wort "Katze" hörte, meinte ich, es finge mit "S" an." (Seite 42 der deutschen Ertstausgabe im Fischer-Verlag Juni 1985)
Anlässlich des Europäischen Monats der Aphasie habe ich für die Oktober-Buchvorstellung ein Buch nochmals gelesen, das mich schon während meiner Ergotherapie-Ausbildung fasziniert hat. Inzwischen sind 34 Jahre vergangen und der Inhalt ist immer noch aktuell: Wie kommt ein Mensch, der schon als Kind das Lesen geliebt und sich als Erwachsene den Beruf der Werbetexterin ausgesucht hat, mit dem plötzlichen Verlust von Sprache auf allen Ebenen zurecht? Die folgenden Zitate aus der deutschen Ertstausgabe, die im Fischer-Verlag Juni 1985 herausgegeben worden ist, machen deutlich, wie sich Ingrid Tropp Erblad gefühlt hat.
"Ich sah, wie klein ich wurde, wenn ich zu sprechen anfing. Und wie der Partner wuchs. Unmittelbar nach dem ersten Wortwechsel schlüpften wir in unsere Rollen hinein." (Seite 72)
"Ich komme mir vor wie eine Spieldose, die gewisse Zacken verloren hat und nun keine ganze Melodie mehr zustandebringt." (Seite 92)
"Die Sprache ist wichtig für das Selbstgefühl. Als ich meine Sprache verlor, verlor ich auch meine Sicherheit. Da mir die Wörter fehlten, konnte ich mich nicht differenziert ausdrücken. Wenn ich sprach, wirkte ich wie jemand, der auch nicht differenziert denkt." (Seite 99)
Ingrid Tropp Erblad hat durch intensives Training, zu dem auch das Schreiben dieses Buches gehörte, ihr Sprachvermögen vollständig wiedererlangt. Wie hart dieser Kampf für sie gewesen sein muss, belegen auch die vielen handschriftlichen Texte, die in diesem Buch zu finden sind.
Buch des Monats September 2021
ICH WILL
Rainer Zitelmann
Aktuell kann man bei den PARALYMPICS erleben, wie manche Menschen trotz (oder gerade wegen?) einer körperlichen Beeinträchtigung sportliche Höchstleistungen erbringen. In dem von Rainer Zitelmann verfassten Buch "Ich will" werden neben sportlich erfolgreichen Menschen mit Behinderung auch Persönlichkeiten vorgestellt, die trotz ihrer Behinderung in verschiedenen Bereichen erfolgreich waren oder sind. So wird beispielsweise der Lebensweg von Ludwig van Beethoven ebenso skizziert wie der von Frida Kahlo. Genau so spannend ist es aber auch, mehr über das Leben weniger prominenter Personen und deren unterschiedlichen Umgang mit ihrer Behinderung zu erfahren.
Besonders bemerkenswert fand ich folgende Sätze aus dem Vorwort von Rainer Zitelmann: "Die Menschen in diesem Buch haben sich nie als Opfer gesehen. Sie wollten auch kein Mitleid. Sie sahen sich als Gestalter ihres eigenen Schicksals und glaubten daran, dass sie Dinge erreichen konnten, die selbst die meisten Menschen ohne Behinderung niemals erreichen würden." (Seite 22)............"Denn Gesundheit ist zwar wichtig, aber wichtiger noch ist unsere innere Einstellung, und wichtiger ist, dass wir die verborgenen Kräfte kennenlernen, die in uns liegen." (Seite 23).
Aus meiner Sicht ist es ein spannendes Buch nicht nur für Menschen mit einer Behinderung, wie auch der Untertitel andeutet: "Was wir von erfolgreichen Menschen mit Behinderung lernen können.". So Mancher, der bisher meist die äußeren Umstände für sein Scheitern, sei es beruflich und/oder privat, verantwortlich gemacht hat, kommt vielleicht bei der Lektüre dieses Buches ins Grübeln...
Ich selbst habe durch die Lektüre dieses Buches weitere Anregungen für die Arbeit an mir selbst und den Umgang mit meiner Behinderung erhalten: Sich immer wieder eigene Ziele setzen, Vorbilder suchen, die eigene Behinderung akzeptieren und gleichzeitig die eigenen Fähigkeiten entdecken und fördern, sich durch Rückschläge nicht entmutigen lassen und vor allem nie (sich) aufgeben!
Eine spannende Reise zu Ihren verborgenen Kräften wünscht Ihnen
Claudia Niederer
Buch des Monats August 2021
Schlagworte - So lautet der Titel dieses Bildbandes. Die Menschen aber, um die es in diesem Bildband geht, hatten über Wochen, Monate oder Jahre ihre Sprache verloren. Ihre Aphasie verhinderte die Kommunikation über die Sprache. Gefühle konnten nicht mehr durch Worte ausgedrückt werden. Ein verbaler Schlagabtausch konnte nicht mehr stattfinden. Eine schlagfertige Antwort, die vor dem Schlaganfall leicht übere die Lippen kam, blieb im Kopf stecken. Um so faszinierender sind die Aussagen, die von den im Bildband vorgestellten Personen stammen. Von großformatigen Schwarz-Weiß-Photos scheinen mich die von Aphasie betroffenen Menschen direkt anzublicken und durch die dem Photo gegenübergestellten kurzen, prägnanten Texte direkt anzusprechen. Dieser Faszination kann ich mich nicht entziehen und tauche ein in eine Welt, die mir selbst sehr bekannt ist. Schlagworte - Der Titel erinnert mich an das Gedicht "Unaufhaltsam" von Hilde Domin:"... Ein Messer trifft oft am Herzen vorbei. Nicht das Wort...." Die Schlagworte treffen mich im positiven Sinne: Vielen Aussagen stimme ich spontan zu und oft möchte ich den Personen zurufen "Weiter so!"
Zusammen mit den biographischen Informationen am Ende des Bildbandes empfinde ich dieses Buch als im wahrsten Sinne des Wortes großartig gelungenes Projekt. Es kann anderen von Aphasie betroffenen Menschen Mut machen. Es kann aber auch bei den mitbetroffenen Angehörigen, Freunden und Bekannten das Verständnis für die besonderen Herausforderungen von aphasisch betroffenen Menschen fördern.
Eine Bestellung ist über das Aphasiker-Zentrum Unterfranken gGmbH möglich (entweder die 0931/ 2 99 75-0 anrufen bzw. über info@aphasie-unterfranken.de bestellen). Der aktuelle Preis beträgt EUR 10,- zzgl. Versandgebühren, die leider wegen des Formates (30 cm x 37 cm!) relativ hoch sind. Der Geschäftsführer Thomas Hupp hat mir aber per e-mail zugesagt, einige Exemplare zu den Würzburger Aphasietagen 2022 mitzunehmen, wenn diese wieder als Präsenzveranstaltung stattfinden.
Buch des Monats Juli 2021
„Ich habe lange geschlafen.“ So lautet der Kommentar von Ludwig Köppen zu den 6 Monaten, die er im Wachkoma verbracht hat. Seine Narben, die er durch den Autounfall im Februar 2012 und die nachfolgenden Behandlungen während der 16 Monate Krankenhausaufenthalt erhalten hat, erklärt er als „Spuren des Kampfes mit einem Bären“. Diese Aussagen lassen erahnen, dass Ludwig seinen Humor nicht verloren hat. Ludwigs Mutter Luise Köppen schreibt am Ende ihres Buches „Das Erwachen des Tänzers“: “Fast alles, was Ludwig jemals konnte, hat er wieder erlernt.“ „Das Schönste für uns alle aber ist, dass sich Ludwigs Charakter nicht verändert hat. Er ist noch immer der Ludwig, der er vor dem Unfall gewesen ist.“ Luise Köppen nimmt uns in ihrem Buch mit auf eine Reise vom Keller (Intensivstation) etagenweise hoch in den 3. Stock (Neurologische Station für Patienten, die nicht mehr pflegebedürftig sind). Dieser „Aufstieg“ steht auch für die stufenweise Rückkehr Ludwigs ins Leben. Zahlreiche Menschen, allen voran seine Familie, haben ihn dabei bis an die Grenzen ihrer eigenen Belastbarkeit unterstützt. So haben sie einen Ausgleich zu dem Negativen geschaffen, das manche Ärztinnen und Ärzte mit ihrer arroganten, gefühlskalten, menschenverachtenden, durch Ignoranz geprägten Art vermittelt haben. Als Ärztin schäme ich mich für solch ein Verhalten meiner Kolleginnen und Kollegen, habe es aber auch schon mehrmals selbst erlebt!!! Aber wie Luise Köppen schreibt, gibt es auch „Ärzte, die mir zeigen, dass sich der Himmel über uns noch nicht ganz zugezogen hat.“
In dem Buch „Das Erwachen des Tänzers“ kann man auch miterleben, wie Luise Köppen aus der „Idee, etwas grundlegend zu verändern“ sich neurobiologisches Wissen aneignet und, was viel wichtiger ist, auch anwendet, um Ludwig nach und nach zum Erwachen zu bringen. Ständige Wegbegleiter sind ihr Hoffnung und Zuversicht, „denn vieles passiert einfach, ohne dass es eigentlich möglich ist.“ Tatsächlich erhielt Ludwigs linke Gehirnhälfte nach dem schweren Autounfall über 40 Minuten keinen Sauerstoff. Die ärztliche Prognose „ihm bliebe nur der Tod oder eben ein unwürdiges Dahinvegetieren“, stellt sich letztendlich aber als Fehlinterpretation heraus. Heute arbeitet Ludwig als selbständiger Tanzlehrer in Lübeck, Ratzeburg und Hamburg, hat eine CD mit Liedern aufgenommen und ein Strategiespiel erfunden.
Meine Empfehlung: Zuerst das Buch lesen aus der Sicht der Mutter, dann auf Ludwigs Internetseite seine letzten Jahre aus seiner Perspektive Revue passieren lassen. Ich kann nur dazu sagen: Hut ab vor der Leistung von Ludwig und allen seinen Wegbegleiter*innen!!!
Das Buch kann direkt über die Internetseite von Ludwig Köppen bestellt werden und kostet 12,- € zzgl. 2,- € Versandkosten:
2019 hat Ludwig Köppen mit seiner Mutter die Eröffnung der Würzburger Aphasietage mitgestaltet: Seine Mutter hat Passagen aus dem Buch "Das Erwachen des Tänzers" vorgelesen, Ludwig lieferte Kostproben seines gesanglichen Könnens. Auf dem Photo steht er vor Gemälden, die in Malkursen der Aphasie-Selbsthilfegruppe Bonn und der AphasieArt Selbsthilfe Waldbreitbach unter Leitung von Ulla Hieronymi-Pinnock entstanden sind.
Im Rahmen der Würzburger Aphasietage 2021, die diesmal über ZOOM stattfanden, hat Ludwig Köppen seine CD: „Haben Sie Probleme?“ bei YouTube vorgestellt:
Diese CD sowie das Strategiespiel "Pentaludea" sind ebenfalls über den Shop der oben genannten Internetseite beziehbar.
Buch des Monats Juni 2021
Nach einem Klick auf den unten stehenden Link gelangen Sie zu Alexander Leipolds Buchvorstellung:
Alexander Leipold weiß, wovon er spricht und schreibt. Als Ringer hat er vom Kleinkindalter an gelernt, immer wieder aufzustehen. Nach zahlreichen Wettkämpfen war er mental und natürlich auch physisch gut vorbereitet für seinen härtesten Kampf. 3 Schlaganfälle hatten ihn im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen. Aber gemäß seines Wahlspruchs "Wer nicht kämpft, hat schon verloren." hat er nicht aufgegeben, sondern sich wie gewohnt immer wieder neue Ziele gesetzt. Viele dieser Ziele erschienen für Außenstehende nicht erreichbar. Aber der Glaube an sich selbst und der feste Wille haben dazu geführt, dass Alexander wieder völlig gesund ist und als Botschafter der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe Anderen Mut macht. In diesem Jahr war er zudem Schirmherr des Aphasie-Online-Kongresses in Würzburg.
Vor der Lektüre dieses Buches hat mich Ringen nicht so angesprochen. Aber Alexanders Olympiasieg 2000 in Sidney, den ich mir jetzt angeschaut habe, hat mich total begeistert!
Anders als so manche Bücher von prominenten Schlaganfallbetroffenen ist das Buch gut geschrieben und mit zahlreichen Farb-Photos versehen. Für Abwechslung sorgen auch die Kapitel, die aus der Sicht von Wegbegleitern geschrieben sind: So kommen seine Frau, sein Freund und Physiotherapeut, seine Trainer, seine Therapeuten in der Rehabilitationseinrichtung und noch weitere Personen zu Wort.
Mein persönliches Fazit: Ein lesenswertes Buch, das Mut macht!
Das Buch kann direkt bei Alexander Leipold bestellt werden (mit persönlicher Widmung) und kostet 18,90 € zzgl. 3,-€ Versandkosten: leipalex@aol.com